Second Horizon

(2 Kundenbewertungen)

6,99

Die Faszination düsterer Fantasy trifft mit derben Humor auf die Komplexität des Science Fiction.

»Ist so etwas Unvollkommenes wie der Mensch dazu in der Lage, ein perfektes Wesen zu schaffen?«

Das Antlitz der Welt wurde durch Wissenschaft, Magie und die ewigen Mühlsteine der Zeit geformt – nichts ist vom Griff des Fortschritts unberührt geblieben.

Wolf ist in einem Zustand zwischen Mensch und Bestie gefangen, der innere Kampf zwischen Instinkt und Verstand bestimmt seinen Alltag. Als plötzlich eine junge Frau vom Himmel fällt und sich ihm nur als Babe vorstellt, ahnt er nicht, dass mehr als nur seine Freiheit auf dem Spiel steht. Durch eine körperlose Hackerin und einen düsteren Exorzisten verwischen die Grenzen zwischen Richtig und Falsch. Gemeinsam wagen sie sich viel zu nah an das Herz der Machthabenden und müssen sich fragen, was ihnen Vertrauen und Selbstbestimmung wert sind.

Im Kampf gegen ihre eigenen Ketten lenken sie den gierigen Blick des letzten Gesetzes auf sich – die Krone menschlichen Schaffens, Wesen aus lebender Technik und verdrehter Magie:
Die Engel.

Die Faszination düsterer Fantasy trifft mit derben Humor auf die Komplexität des Science Fiction.

Format

Ebook, EPUB

Umfang

Einzelband, 450 Seiten

Coverdesign

© Phantasmal Image

Veröffentlichung

März 2020

ISBN

978-3-947147-37-3

2 Bewertungen für Second Horizon

  1. Mein Regal voller Regenbögen

    Jede einzelne Geschichte, die E.F. v. Hainwald bis dato veröffentlicht hat, war für mich etwas ganz Besonderes. Es ist stets eine Überraschung, was einen in der jeweiligen Welt, im nächsten Kapitel, ja sogar auf der nächsten Seite, erwartet. Durch den Genre-Mix und die unkonventionellen Ideen des Autors entstehen Bücher, die anders sind und für mich deswegen immer absolutes Lesevergnügen bedeuten. „Second Horizon“ war somit schon vor dem Erscheinen ein Must-Read für mich.

    Der erste Satz:
    – »Engelverdammtes Drecksteil!«, grollte Wolf und trat mit voller Kraft gegen den Automaten. –

    Wolf ist ein Einzelgänger. Mit Babe ist ihm aber sprichwörtlich jemand vor die Füße gefallen, der ihm in vielerlei Hinsicht ähnlich ist. Immer auf der Suche nach dem Kick des Verbotenen. So verbinden die beiden das Angenehme mit dem Nützlichen und bestreiten mit mehr oder weniger legalen „Arbeiten“ ihren Lebensunterhalt. Einer dieser Jobs verspricht nicht nur ein volles Cred-Konto, sondern könnte Wolf zusätzlich Antworten auf seinen Zustand geben. Was passiert allerdings, wenn man währenddessen auf etwas stößt, das unter allen Umständen im Verborgenen bleiben soll? Was passiert, wenn man dadurch die letzte Instanz auf den Plan ruft und sich somit mit sich selbst, und seiner eigenen Vergangenheit, konfrontiert sieht.

    E.F. von Hainwald hat die Geschichte um Wolf und Babe, wie schon sein letztes Werk „Cyberempathy“, in der Zukunft angesetzt. Der Schwarm, eine Hochzivilisation, mit einer Struktur, die rein auf Optimierung ausgelegt ist, und dementsprechend fortschrittlicher Technologie, umspannt die Welt. Nebenher gibt es aber auch noch Möglichkeiten für die Menschen, die sich mit den vorgegebenen Standards nicht identifizieren können, oder arrangieren wollen, ihr Leben anderweitig zu gestalten. Die Co-Existenz dieser verschiedenen Lebensweisen funktioniert im Großen und Ganzen sehr gut, man profitiert sogar voneinander. Ich fand diesen Gesellschaftsentwurf ungemein spannend, da der Autor auf eine Klassifizierung zwischen gut und böse verzichtet.

    Beim Stichwort „Magie“ war ich extrem neugierig, was mich erwartet und auch in diesem Punkt gräbt E.F. von Hainwald tief in der Ideenkiste. Die Magie, die sich in „Second Horizon“ findet, beruht auf der Anwendung von Runen. Der Wissenschaft ist es gelungen, die Kräfte, die seit jeher in der Erde verankert sind, und an die auch schon unsere Vorfahren geglaubt haben, nutzbar zu machen. Dieser Aspekt der Geschichte wurde so plausibel verpackt, dass sich mir die Frage stellte, ob das nicht wirklich möglich ist.

    Mit Babe und Wolf hat die Geschichte von Anfang an zwei wahnsinnig starke Persönlichkeiten mit außergewöhnlichen Merkmalen. Wolf ist eine Mischung aus Mensch und Tier, immer im Kampf mit seiner animalischen Seite, und Babe verfügt über ein Skelett aus Stahl, welches durch cybermagische Runen zusätzlich verstärkt ist. Beide sind Einzelgänger, verschlossen und darauf bedacht, nur das Nötigste von sich preis zu geben, denn beide haben etwas hinter sich gelassen. Doch trotz ihres Freiheitsdrangs funktioniert die Freundschaft zwischen ihnen. Im Laufe der Geschichte gesellen sich noch zwei weitere Figuren zu Babe und Wolf, die den beiden in Punkto Präsenz in nichts nachstehen. Tonie, eine Hackerin, die sich nach Belieben im System bewegt und mit der E.F. von Hainwald, zu meiner großen Freude, einen offensichtlich queeren Charakter mit ins Spiel gebracht hat. Und Elian, seines Zeichens Exorzist, und mein persönlicher Favourit unter diesen vier wirklich starken Figuren.

    Das Quartett hat in ihrem Tun eine Macht auf den Plan gerufen, der man nicht freiwillig entgegentritt und gegen die man nur verlieren kann. Vor allem Wolf und Babe müssen sich dadurch dem stellen, was sie seit Jahren zu vergessen versuchen. In ihrem Kampf um die persönliche Freiheit müssen sie Erfahrung machen, dass Freiheit und Unabhängigkeit in einem selbst beginnt.

    – »Ich wäre ein Gefangener des Moments – ich könnte ihn nicht selbst wählen. Freiheit muss man wählen, in jedem Augenblick. « – (Pos. 5371)

    „Second Horizon“ ist keine Geschichte für zwischendurch. Durch die Komplexität der Welt, und auch der Einzigartigkeit der Figuren, muss man sich darauf einlassen, offen sein, für nicht Alltägliches. Für mich war es gerade deswegen wieder ein grandioser Ausflug in eine Welt voller Überraschungen und dafür bekommt das neueste Werk aus der Feder von E.F. von Hainwald von mir einen mehr als verdienten Highlight-Status.

  2. Janine

    Ich stelle euch nun mein Jahreshiglight 2020 vor.
    Als ich gelesen habe, das Second Horizon eine Mischung aus Dark Fantasy und Science Fiction ist, war mein Interesse sofort geweckt und der Klappentext hat sein Übriges getan, denn der zeigt sofort, dass es sich nicht gerade um eine leichte Lektüre handelt.

    Das Buch startet mit einem kleinen Rückblick in die Vergangenheit an der Stelle, die im Klappentext bereits erwähnt wird. Babe fällt vom Himmel und lernt Wolf kennen. Wolf und Babe gefallen mir auf Anhieb. Babe mit ihrer lockeren und coolen Art, die den Nervenkitzel liebt und Wolf, der immer einen guten Spruch parat hat und sich einiges von Babe gefallen lassen muss. Besonders das stetige Verlieren beim Billard.
    Sie sind so ziemlich beste Freunde, die sich gegenseitig keine Fragen über die Vergangenheit stellen und alles tun, um in Freiheit zu leben. Sie wollen in keine Schublade gesteckt werden und halten sich mit waghalsigen und gefährlichen Geschäften, die meist aus Datenklau bestehen, über Wasser. So entsteht auch ihr gefährliches Abenteuer.
    Auf ihrer Reise treffen wir noch auf den gefürchteten Exorzisten Elian. Er ist wirklich mein heimlicher Favorit, da er, obwohl er ziemlich gefährlich sein kann, doch so liebenswert und ehrlich ist, das es mein Herz zum Weinen gebracht hat. Er spielt auch eine wichtige Rolle, denn Babe und Wolf sind mehrfach auf seine Hilfe angewiesen.

    Das ganze Geschehen spielt in einer Zukunft, die voll von Technologien, Runen und Cybermagie ist. Riesengroße Gebäude, die stetig ihre Form verändern, Hollogramme, die dich lebensecht auf der Straße ansprechen um dir Dinge zu verkaufen. Waffen, die so stark modifiziert wurden, das sie alles zerstören können…
    Während des Lesens habe ich mich ständig gefragt, wie Engel in das ganze Geschehen passen sollen. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen aber E.F. v. Hainwald
    hat mich eines besseren belehrt. Die Begegnung mit den Engeln hat mir die Sprache verschlagen und eine Düsternis hervorgerbacht, die ich nicht für möglich gehalten habe.
    Der Schreibstil des Autors ist dazu auch einfach nur genial. Denn er schreibt so lebhaft und Detailgetreu, sodass ich selbst das Gefühl hatte mit im Geschehen zu sein. Dabei war dieses bedrückende Gefühl, das ich stets auf der Hut sein muss. Das Gefühl gejagt zu werden war allgegenwertig und das Ende hat mich mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück gelassen. Aber es war perfekt.

    Ich hatte wirklich viel Spaß mit deinem „Hirngulasch“ wie du es so nett beschrieben hast. Wie gesagt, es ist keine leichte Kost. Das Lesen dieses Werks beansprucht deine volle Konzentration und da es merklich ein Dark Fantasy ist, würde ich es den jüngeren Lesern nicht empfehlen.

    Ich danke dir für das Rezensionsexemplar und gebe dir volle 5/5 Sternen.

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